Exzellenter Unsinn

Inszeniertes Exzellenzgejubel 2007. Foto: Uni-PR
Inszeniertes Exzellenzgejubel 2007. Foto: Uni-PR

Am 10. und 11. Januar findet die Begehung zur Verlängerung der Exzellenzinitiative (EI) statt. Das Rektorat ist einigermaßen panisch und probt Begehungen mit größtmöglichem Aufwand. Immerhin handelt es sich um ca 30 Mio. € für die nächsten sechs Jahre. Ganz Abseits der allgemeinen Bedenken der Studierendenschaft gegenüber der Exzellenzinitiative (hier und hier, bald gibts auch eine weitere Stellungnahme hier) kommt es auch in Bezug auf die anstehende Begehung zu gerade absurden Handlungen von Seiten des Rektorates:

Der Rektor darf einen Studierenden nominieren, welcher bei der Begehung (neben den vier studentischen Senatoren) in einem fünfminütigen Vortrag die Meinung der Studierendenschaft zur EI kundtut. Es ist an sich schon interessant, dass die Studierendenschaft nicht selbst „ihre“ Sprecher nominieren darf. Aber es geht ja auch um Elitenbildung und nicht um studentische Mitbestimmung.

Das Rektorat nahm diese Chance gekonnt war und suchte sich einen möglichst unkritischen Studierenden. Da die meisten der ehemaligen Vorstände des u-asta laut Rektorat „zu ideologisch“ seien fiel die Auswahl auf einen ganz bestimmten ehemaligen u-Vorstand, welcher auch angefragt wurde. Dessen Antwort: Er verweile derzeit in den USA. Ob sie denn niemand anderes fänden. Die Antwort der Uni war sachgemäß: Nein, wir wollen dich, das ist kein Problem, wir fliegen dich auch gerne dafür ein.

Besagter ehemaliger Vorstand wandte sich daraufhin an die FSK und erkundigte sich nach deren Meinung dazu und versprach, seine Stellungnahme rückzukoppeln (siehe FSK-Protokoll vom 6.12.).

Dieses Vorgehen des Rektorates führte nicht nur in der FSK sondern auch in der Fachschaftssitzung zu empörten Debatten über einen gewissenhaften Umgang mit öffentlichen Geldern und demokratische Verfahrensweisen der Universitätsleitung. Letztendlich entschlossen wir uns in der Fachschaft, das Einfliegen des ex-Vorstandes unter kritischem Vorbehalt zu tolerieren und brachten den folgenden Antrag in die FSK ein:

Die FS Politik beantragt, den Flug des Studierenden aus den USA nach Freiburg und zurück zur
Begehung anlässlich der Exzellenzinitiative durch Ablasszahlung seitens des Rektorats an atmosfair
(http://www.atmosfair.de)  klimagerecht auszugleichen.
Der Vorstand wird gebeten, dies an Herrn Schanz in einer Direktoriums- oder Senatssitzung bzw. per
E-Mail zu kommunizieren und auch die Antwort der FSK mitzuteilen.
Begründung:
Unabhängig von den Legitimationsproblemen seitens der Aktion unseres lieben Herrn Prorektor
Schanz, sind diese beiden Flüge für einen 5-minütigen Vortrag äußerst klimaschädlich und stehen in
keiner Relation zu dem Nutzen. Wenn schon Geld für diese Aktion trotz der Zitat: „strukturellen
Unterfinanzierung“ der Uni da sein zu scheint (aus welchem Topf auch immer…), sollte es auch
möglich sein, Geld für den klimatischen Ausgleich der Flüge aufzutreiben.

Wenn man öffentliche Mittel schon verschwendet, dann richtig!

Eure Fachschaft liebt euch. Und das Klima!

PS: Lieber Ex-Vorstand: Unsere legendäre Fachschaftsparty findet am Tag nach der Begehung statt. Wir würden uns freuen dich auf der Party als teuersten Ehrengast ever begrüßen zu dürfen und mit dir im Takt der Musik nicken zu können.